Dienstag, 8. Juli 2014

Erster Arbeitstag - Stichworte, Gedankenstriche

Ich habe mich im Raum bewegt und Beziehung angeboten.

Grasmattenflache Flipflops mit Zehenschnur und Kunstrosen sind ungeeignet für pädagogisches Sein und deplatziert - es geht nicht um mich, es geht um meine Arbeit.

Wenn die Kinder mit anhören müssen, wie verhaltensauffällig und teilweise noch nicht ausdiagnostiziert sie sind und hören, wie ihre Mütter so lange wie breite Tagesrezensionen zum Verhalten ihrer Sprösslinge erhalten, dann fühle ich mich damit ziemlich übel.

Sehen, bedenken, einsinken lassen.

S. ist verhaltensauffällig: Mir fällt auf, wie sie permanent Selbstbeschreibungen abgibt, "Ihres" immer mit "Meinem" vergleicht. Warum?

Müll und Unordnung gehen alle an, aber es scheint niemand darauf zu achten, dass die Kinder dafür sensibilisiert werden müssen. Es soll doch mehr als "Verwahrung" sein?

Klar, manche Dinge sind der Tatsache geschuldet, dass das Wetter nicht toll ist, die Kinder nicht ausgelastet sind und bla.

Es ist eine Gratwanderung, aber die Grenzen müssen klar definiert sein und bleiben. Hehres Ziel!

Schön war, als die Jungs sich auf mich und das Puzzle eingelassen haben.

Und mir hat auch gefallen, wie eine Gruppe von Kindern sich gegen Ende sehr einträchtig miteinander beschäftigt hat in der Kuschelecke.

C. hat zwei Jungs in den Flur gesetzt, die sich daneben benommen hatten. Es ist ihm schwer gefallen, sich durchzusetzen, aber gut, dass er nicht locker ließ.

Warum sagt ein Junge in dem Alter wohl "Ich hasse mein Leben", "Mir ist egal, wenn mich ein Auto anfährt" zu einem Betreuer?

Mich zu definieren und meinen Weg und mein Sein in dieser Gruppe zu finden wird erschwert durch die Tatsache, dass ich in der Hackordnung die unterste Stufe belege.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen