Freitag, 11. Juli 2014

Vierter Arbeitstag, Schulgebäude und Schulhof

Heute vormittag waren Handwerker da und besserten Putz aus. Offenbar war auch das Grünflächenamt auf dem Gelände beschäftigt.

Das Schneckenprojekt läuft indoor gut, ich hatte mir die Informationen ausgedruckt, die die Mädchen haben wollten und wir haben uns über Schnecken unterhalten, was sie fressen, wie und wo sie bevorzugt ihre Eier legen, wie lange es dauert von der Paarung bis zur Eiablage, wie sie im Terrarium am besten versorgt werden undsoweiter...

Draußen gibt es immer wieder Anlässe, den Kindern zu erklären, was NICHT GUT ist für Schnecken. Ich versuch's immer wieder über die Empathie-Schiene, aber es sind auch immer wieder andere Kinder. Wahrscheinlich dauert's, bis ich bei allen damit durchdringe. Sollte es in den nächsten Tagen trockener werden, sind die Schnecken auch nicht mehr so auffindbar wie aktuell.

Immer wieder geht's um Besitzfragen - wer wie lange welches Spielzeug für sich haben darf. Das Ei des Kolumbus habe ich diesbezüglich noch nicht gefunden.

M. und A. saßen heute in den roten Kreiseln und als sie nicht aufhörten, sich gegenseitig mit Kies zu bewerfen, nahm ich ihnen die Kreisel ab. M. wehrte sich nur kurz, A. war hartnäckiger. Nicht gut, gegen ein Kind an einem Spielzeug zu zerren. Zum Glück gab er auf, ehe es ganz peinlich für mich wurde. Nicht gut, sowas.

Y. hantierte mit einem Stock ungut herum, ich knöpfte ihm diesen ab; prompt kam er mit einem garstigeren Teil um's Eck. Da ich mich nicht veräppeln ließ, büßte er beide Stöcke ein. Er benahm sich zwar, fragte aber später nicht mehr nach dem ersten Stock, obwohl er ihn hätte wiederhaben können. Aber immerhin hat die Absprache funktioniert.

St. hatte Y. das Radfahren auf dem Hof untersagt, er fuhr trotzdem und ich musste sehr insistieren, als ich ihm's dann meinerseits nochmal verbot. Danach war's aber gut.

T. hatte tatsächlich gestern den Matratzenbezug in der Kuschelecke zerschnitten. Positiv war, dass er das im Gespräch mit G. sofort zugab. Also hat sie's mit ihm gemeinsam genäht (mit meinem Nähzeug, ich heiß' schon "Mary Poppins" wegen meiner Handtasche, in der beinah' alles drin ist! ^^) und dann musste er noch ein paar Papier-Sonnenblumen basteln für die Fenster. NACHDEM er das geleistet hatte, habe ich mit ihm das Vulkan-Experiment gemacht. Richtig gut gelungen ist das nicht, wir machen's nächste Woche evtl. nochmal.

C. und L. hatten heute wohl Tinte geraucht oder einen Clown gefrühstückt. Sie waren echt anstrengend; auf dem Fußballfeld haben sie sich gegenseitig sehr effektiv mit Schlamm eingerieben, von oben bis unten. Und es gibt in dieser Einrichtung keine Dusche.

Entsprechend sah es danach im und um's Waschbecken vom WC-Vorraum aus. Einen Aufnehmer aufzutreiben war dann auch nicht leicht. Wenigstens gab es genug Reservekleidung.

L. hat sich heute offenbar endgültig verabschiedet. B. hat nächste Woche frei.

Am Ende hatte ich noch intensiven Mütterkontakt. Und es ist tatsächlich so: Ich muss sehr auf mich acht geben, dass ich nicht innerlich arrogant werde. Schwerer ist aber noch, mich da zurück zu halten, wo die Eltern sich in einer Weise äußern, bei der niemand mich von der Überzeugung abbringt, dass diese Art des Redens wirklich richtig übel für die Kinder ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen